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Jörg Sperling

Günther Brendel, Braunkohletagebau (1958)

 

Das Figurenbild gibt nur am Rand den Blick auf Tagebau und Technik frei. Konzentriert
wird die gestaffelte Szene auf eine Mittelfigur in rotbrauner Jacke, eingespannt von zwei
weiteren Arbeitern. Das Bild stellt offensichtlich eine Arbeitsbesprechung dar. Als einziges werden die allgemein gehaltenen Gesichtszüge der frontalen Hauptfigur sichtbar. Das über große Partien relativ dünnflüssig gemalte Bild – so tritt in der Arbeitskleidung die Leinwandstruktur hervor – ist dem Thema gemäß in erdigen Tönen gehalten. Kräftig geränderte Formen verstärken das Pathos schwieriger Arbeit. Auf dem Abraumbagger bildet das rote Transparent einen wichtigen Teil der Komposition. Erstmals auf der IV. Deutschen Kunstausstellung 1958 in Dresden gezeigt, wurde das Werk als ein Brigadebild hervorgehoben, in dem das Individuelle zu Gunsten des Kollektivs zurückgedrängt erscheint. Immer wieder reproduziert und oft lobend erwähnt, kann man das Gemälde als eine DDR-Ikone bezeichnen.

Zitierempfehlung: Jörg Sperling: Bilddossier zu "Braunkohletagebau" (1958) von Günther Brendel, Juli 2012. In: Kunst in der DDR, URL: <https://bildatlas-ddr-kunst.de/knowledge/333>

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