weitere biogr. Angaben:
Simeon Nalbandian war Armenier. Er wurde am 15. Dezember 1883 in Simferopol geboren, verbrachte einen Teil seiner Schulzeit in Venedig und legte dort 1902 sein Abitur ab. Dem schloss sich ein Besuch der Freien Schule der Akademie der Künste in Rom an. Nach Russland zurückgekehrt, leistete er seinen Militärdienst und ging dann 1908 nach Deutschland, um sich autodidaktisch als Künstler zu bilden. Hier heiratete er 1912 die Charlottenburgerin Frieda Schulz.
Er folgten Jahre in Russland bzw. der Sowjetunion, wo er Mitglied der KPdSU wurde, in Italien und Frankreich. Ab Mitte der 1930er Jahre lebte er ständig in Deutschland und nahm verschiedene Arbeiten an. Kurz nach dem Tod seiner Frau 1943 wurde sein Wohnhaus und sein gesamtes künstlerisches Werk zerstört.
1944 kam Simeon Nalbandian nach Falkensee, wo er zunächst zur Tätigkeit in den Berlin-Seegefelder-Industriewerken (BSI) und in der Deutsche Maschinen AG (DEMAG) kriegsdienstverpflichtet wurde. Nach dem Krieg arbeitete er als Dolmetscher bei der sowjetischen Militärkommandantur in Falkensee, trat in die KPD ein, heiratete 1953 Ursula Becker und nahm 1955 die Staatsbürgerschaft der DDR an.
Ab 1950 schuf Simeon Nalbandian Bilder aus dem alltäglichen Leben und erhielt viele Aufträge für Porträts hochrangiger Persönlichkeiten der DDR. Bedingt durch eine Augenkrankheit malte er seine letzten Bilder nur noch mit Hilfe von Lupe und Fernglas. Am 31. Dezember 1964 starb er in Falkensee. (Quelle: Museum und Galerie Falkensee)