Suche

Glossar

Kulturbund der DDR

Der Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands wurde, am 25. Juni durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) lizensiert, bereits am 3. Juli 1945 in Berlin gegründet, wobei auch ein Manifest, Leitsätze und Satzung angenommen wurden, noch bevor die Reichshauptstadt eine Viersektorenstadt werden sollte. Am 8. August 1945 konstituierte sich der Präsidialrat mit 18 Mitgliedern. Erster Präsident wurde der Dichter Johannes R. Becher (1891-1958), der bis zu seinem Tode weitere maßgebliche Funktionen in der DDR wahrnehmen sollte. Der Kulturbund war bis 1952 Sammelbecken für alle kulturell Tätigen. Der Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD) wurde 1950 als Teil des Kulturbundes gegründet und 1952 in die Selbständigkeit entlassen. Ab Februar 1958 heißt er Deutscher Kulturbund. Auf dem 8. Kongreß des Kulturbundes vom 26. bis 28. Oktober 1972 wurde der Deutsche Kulturbund in Kulturbund der DDR umbenannt. ln der Volkskammer bildete der Kulturbund eine eigene Fraktion. Die kleinen Galerien wurden unter der Hoheit des Kulturbundes wesentlich gefördert. Die Klubs der Intelligenz an Orten wie Berlin, Dresden, Leipzig und Karl­Marx-Stadt boten Möglichkeiten sowohl für Ausstellungen als auch für Gespräche über bildende Kunst. Der Kulturbund trat auch als Auftraggeber in Erscheinung.

aus: Hartmut Pätzke: Von "Auftragskunst" bis "Zentrum für Kunstausstellungen". Lexikon zur Kunst und Kunstpolitik in der DDR. In: Eugen Blume, Roland März (Hrsg.): Kunst in der DDR. Eine Retrospektive der Nationalgalerie. Berlin 2003, S. 324f.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)