Beschreibung:
Die Kunstbestände des ehemaligen VEB Deutsche Seerederei Rostock und Kombinat Seeverkehr und Hafenwirtschaft wurden 1993 durch einen Kaufvertrag zwischen der Treuhand und dem neuen Eigentümer in die Stiftung Kunstsammlung der Deutschen Seereederei GmbH mit einem Bestand von über 750 Werken aller Gattungen überführt (Stand: 1998). Der größte Teil der Werke lagert gegenwärtig im Depot bzw. ist in verschiedenen Betriebsteilen ausgestellt.
Der Bestand des ehemaligen VEB Deutsche Seerederei Rostock und Kombinat Seeverkehr und Hafenwirtschaft umfasst 188 Werke der Malerei. Die infolge des Bitterfelder Weges einsetzenden Kunstaktivitäten inform einer aktiven Auftragstätigkeit sowie Ankaufspolitik dienten im Wesentlichen der Imageförderung und der repräsentativen Ausstattung der Rostocker Geschäftsräume. Darüber hinaus lag ein großer Schwerpunkt auf der Ausschmückung der international fahrende Schiffe, so dass sich eine hohe Anzahl von Bildern mit ähnlichen Motiven (zumeist Landschaften oder Stillleben) findet.
Karge (2001: 17) umschreibt dabei die Phase Ende der 50er Jahre bis 1977 als sporadische Aktivitäten, die sich vor allem auf Arbeiten im Werbe- und Designbereich beschränken (Künstler in Doppelfunktion als Maler und Gestalter - z.B. Karlheinz Kuhn und Helmut Maletzke). Einen entscheidenden Wandel brachte die erste 1977 beschlossene "Konzeption zur langfristigen Entwicklung des geistig-kulturellen Lebens im VEB Hafenverkehr und Seewirtschaft 1977-1980" sowie die 1979 mit dem VBK Rostock abgeschlossene Rahmenvereinbarung. Ziel der Auftragspolitik sollte nun "die Darstellung der Verbindung des Menschen zur Seeverkehrswirtschaft und die ästhetische Beeinflussung der Arbeitsumwelt" (Karge 2001: 21), und weniger die repräsentative Ausschmückung sein. Hinzu kam eine rege Ausstellungstätitgkeit nicht nur im Verwaltungsgebäude, sondern ebenso u.a. im Rostocker Schiffbaumuseum (1983). Diese zweite Phase, von 1978 bis 1989, kann daher als sehr aktiv beschrieben werden, was sich allein schon anhand der Bilanz von über 300 Auftragswerken sowie thematisch gezielten Ankäufen für diese Zeitspanne belegen lässt (vgl. Karge 2001: 32).