Beschreibung:
Das Museum am Dom ist ein Museum der Diözese Würzburg. Es wurde 2003 eröffnet und zeigt Kunstwerke, die vom 10. bis ins 21. Jahrhundert entstanden sind.
Im Gegensatz zu den anderen Museen des Bistums zielt die Konzeption des Museums am Dom darauf ab, im Miteinander und Gegenüber von Werken unterschiedlicher Jahrhunderte und Stile das Gemeinsame und Vergleichbare ihrer Aussagen zu entdecken. Im Vordergrund steht die Botschaft der Künstlerinnen und Künstler, ihre Antwortsuche auf die menschlichen Grundfragen: „Wer bin ich?“ „Woher komme ich?“ „Woraus lebe ich und worauf zu?“
Der Dialog der Werke will die betrachtenden Menschen einbeziehen. Indem sie sich auf die Anfragen an die Welt-, Lebens- und womöglich auch Glaubenserfahrungen, die aus den Bildwerken sprechen, einlassen, konkretisieren sich ihre eigenen Fragestellungen. Von daher ist die Museumskonzeption nicht von kunstgeschichtlicher und chronologischer Anordung, sondern von den Inhalten der ausgestellten Kunstwerke bestimmt und stellt vor allem die Intentionen der Künstlerinnen und Künstler vor Augen.
Mit diesem Konzept wird die alte Kunst aktualisiert sowie die neue Kunst in ihrer inhaltlichen Tradition bewusst gemacht. Innerhalb der alten Kunst bilden Werke der Zeit um 1600, innerhalb der Moderne figurative Arbeiten die Schwerpunkte der Sammlung. Beiden Sammlungsgebieten ist gemeinsam, dass die Werke in einer jeweiligen Umbruchszeit entstanden und im zeitgenössischen Kunstbetrieb nicht die gebührende Beachtung fanden.
In vielen Werken der modernen und der zeitgenössischen Kunst spielen existenzielle Fragestellungen eine wesentliche Rolle. Häufig trifft man in diesem Zusammenhang auf Anleihen bei der religiösen Ikonographie – auch und gerade bei Arbeiten, die in einem völlig säkularisierten Umfeld (wie beispielsweise der DDR) entstanden sind. Sie bilden einen Binnenschwerpunkt der modernen Sammlung des Museums am Dom. Gerade die dank der Autonomie der Kunst freie Auseinandersetzung mit existentiellen und im weitesten Sinne religiösen Fragestellungen soll das Museum auch für Menschen, denen christliche Glaubensinhalte fremd (geworden) sind, zu einem Ort des Dialogs werden lassen.
Malerei aus der DDR wurde von Hachulla, Heisig, Mattheuer, Metzkes, Peuker, Sitte, Stelzmann und Tübke erworben.
Parallel zu Einzelstiftungen und ermöglichten Ankäufen erhielt die Diözese den Nachlass des Würzburger Bildhauers Otto Sonnleitner, den Nachlass des Dresdner Künstlers Friedrich Press und die Stiftungen des Ehepaares Joachim und Marianne Nentwig sowie der Maler Herbert Falken und Karl Clobes.