Beschreibung:
1969 übergab Dr. Bernhard Sprengel seine umfangreiche Sammlung moderner Kunst der Stadt Hannover und stiftete zusätzlich einen namhaften Betrag zum Bau des Museums. Die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen kamen überein, den Bau und den laufenden Betrieb des Museums, das 1979 eröffnet wurde, gemeinsam zu tragen. Das Sprengel Museum Hannover vereint neben der Sammlung Sprengel Werke des 20. und 21. Jahrhunderts aus dem Besitz des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover.
Eine besondere Qualität des Sammlungsbestandes Malerei und Skulptur des Sprengel Museum Hannover stellt die Konzentration auf einzelne Schwerpunkte dar. Von ausgewählten Künstlern wie Paul Klee, Emil Nolde oder Max Beckmann und den Künstlergruppen der Dresdner „Brücke“ und des „Blauen Reiter“ kann das Haus jeweils umfangreiche Werkgruppen präsentieren und die Künstler so in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten und der Entwicklung ihres Oeuvres vorstellen. Dabei existieren zu zahlreichen Konvolute ergänzende, umfangreiche Bestände grafischer Arbeiten.
Mit der großen Kurt-Schwitters-Sammlung und dem in seiner Art einmaligen „Kabinett der Abstrakten“ von El Lissitzky werden Höhepunkte der Kunst der 1920er und 1930er Jahre vorgestellt.
Das „Prinzip Collage“ bei Kurt Schwitters wurde einer der Anknüpfungspunkte für die Sammlungserweiterung in der Kunst nach 1945, indem mehrere Werke so genannter „Decollagisten“ und Beispiele des französischen „Nouveau Réalisme“ erworben wurden. Ein Glücksfall war in diesem Sinne auch die Schenkung von rund 400 Werken von Niki de Saint Phalle.
Die informelle Malerei der 1950er Jahre in Frankreich und der Bundesrepublik sowie die Kunst des Abstrakten Expressionismus in den USA ist ebenso vertreten wie die künstlerischen Entwicklungen der späten 1960er Jahre mit oft großformatigen Werken von Sol LeWitt, Bruce Nauman oder Ulrich Rückriem sowie Beispiele jüngerer Kunst, etwa mit Werken von Gerhard Richter und Georg Baselitz, bis in die Gegenwart hinein, so Joep van Lieshout und Eberhard Havekost.
Malerei aus der DDR kommt von der "Viererbande", aber ohne Tübke, sowie von Libuda und Penck.
Publikationen:
Sprengel Museum Hannover. Malerei und Plastik des 20. Jahrhunderts, bearbeitet von Magdalena M. Möller, 1985.
Sprengel Museum Hannover, Bestandskatalog, hrsg. von Krempel/Elger, 2003.