Der Blog präsentiert die Arbeit des BMBF-Verbundprojektes "Bildatlas: Kunst in der DDR" und dokumentiert die Debatte über den Umgang mit der Kunst aus der DDR.
15. Januar 2024, 15:05,
Daniel Burckhardt,
Ausstellung.
Am Samstag, den 13.01.2024 eröffnet um 16 Uhr die Ausstellung „Stationen“ des Meininger Künstlers Dietrich Ziebart in der städtischen Galerie ada.
Als ehemaliger Grafiker des Staatstheater Meiningen, ist Dietrich Ziebart kein unbekannter Name in unserer Region. Aber nicht nur hier, sondern auch im Ausland präsentierte er schon häufig seine Werke mit vollem Erfolg.
Dieses Mal haben wir die Ehre, Dietrich Ziebart und seine kreativen sowie gesellschaftskritischen Darstellungen in der städtischen Galerie ada willkommen zu heißen.
In seinen Kunstwerken lässt sich der unmittelbare Ausdruck von Gedanken und Befindlichkeiten wiederfinden, wobei es keine Rolle spielt, ob auf Plakaten, Programmheften oder Illustrationen, denn schon vor vielen Jahren hat Dietrich Ziebart erkannt:
„Kunst kann fesseln, sie kann schockieren, sie kann beflügeln oder traurig machen. Sie kann uns die schönen Dinge des Lebens erschließen und sie kann auch Zusammenhänge vermitteln. Nur eins kann sie nicht – die Welt verändern.“
Auch wenn Dietrich Ziebarts Kunstwerke die Welt womöglich nicht verändern können, so regen sie dennoch zum Denken an und erweitern somit gewiss den ganz eigenen, individuellen Horizont und erlauben somit einen Blick in eine etwas interessantere und facettenreichere Welt, weit über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus.
12. Januar 2024, 07:49,
Daniel Burckhardt,
Aktuelles.
Ort: Stadttheater Kamenz
Lesung mit Reinhard Kärbsch und Aron Boks: „2 x Sitte“ – Moderiert von Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg
Rudolf Sitte (13. Mai 1922 – 4. März 2009), wohl zeitlebens im Schatten seines Bruders Willi stehend, gehört zu den Pionieren der baugebundenen Kunst in der DDR. Sitte hat von 2003 bis 2005 sein interessantes, kreatives und teils tragisches Leben in 72 biografischen Splittern beschrieben: Kindheit und Jugend in der Tschechoslowakei, Kriegseinsatz mit Verletzung, Vertreibung der Familie, Kunststudium in Dresden und Greifswald, Straftätigkeit als Hauer bei der Wismut wegen Formalismustendenzen, freischaffender Künstler, Professor an der Dresdner Hochschule für Bildende Kunst (HfBK), Verhältnis zum Bruder Willi, Auffassungen zu Künstlerkollegen, Traum von einem Kunstschloss Hermsdorf – und über 25 Jahre Katzenpflege mit seiner Frau Jutta. Er ist damit ein Zeitzeuge der vergangenen 100 Jahre deutscher und europäischer Geschichte. 1956 erwirbt er an der HfBK ein Diplom als Wandmaler. Er gründet mit Mitstudenten 1958 in Dresden die Genossenschaft „Kunst am Bau“. Von 1981 bis 1987 lehrt er als erster Hochschullehrer für baugebundene Kunst an seiner einstigen Ausbildungsstätte. Er ist Schöpfer verschiedenartigster künstlerischer Arbeiten, oft mit Mitgliedern der Genossenschaft realisiert (in Dresden das Relief „Der Flug der Kraniche“ in der Holbeinstraße, das Relief „Der Produktionsprozess. Zeitungsherstellung“ im Verlagshaus der Sächsischen Zeitung, Ausgestaltungen in den Mensen der TU, die Skulptur „Stirb und werde“ auf dem Heidefriedhof). Mit Bitterkeit schildert er, wie nach 1990 den Verlust seiner Würde als Mensch und Künstler erleben muss – ausgelöst durch die offizielle Politik, das Verhalten einiger Künstlerkollegen und weiterer Widrigkeiten des gesellschaftlichen Lebens. Der Journalist Reinhard Kärbsch, Kamenz, hat den Text nachträglich bearbeitet, umfangreiche Gesprächs- sowie Rechercheergebnisse hinzugefügt und 2021 als Buch im Selbstverlag anlässlich seines 100. Geburtstages veröffentlicht. In einer gemeinsamen Lesung mit dem Schriftsteller Aron Boks, der ein Buch über den Sittebruder Willi mit dem Titel „Nackt in die DDR“ schrieb, möchte Reinhard Kärbsch sein Buch am 27. Januar 2024, 19 Uhr, im Kamenzer Stadttheater vorstellen. Aron Boks ist der Urgroßneffe von Willi Sitte und hat sich bisher kaum für seinen berühmten Verwandten interessiert. Bis bei einem Familientreffen plötzlich ein Gemälde auftaucht: Die Heilige Familie. Und Aron beginnt, Fragen zu stellen: Wer war Willi Sitte wirklich, was trieb ihn an? Das Gemälde wird zum Ausgangspunkt seiner biografischen Recherche, die ihn mit Geschehnissen während und nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders mit den Jahren vor und nach der »Wende« konfrontiert. Aron sammelt, fragt nach und fügt Ereignisse zusammen, die Willi Sitte auf seinem Lebensweg prägten. Zu den Zeitzeugen, mit denen er spricht, gehören neben Ingrid Sitte auch Wolf Biermann, Gerhard Wolf und Volker Braun. Für Aron, der die DDR selbst nicht mehr erlebt hat, zeigt sich der Maler Willi Sitte als Mensch in aller seiner Zerrissenheit. Zwischen Ideologie und Idealismus, Ruhm, Macht, Kunst und Anerkennung. Eine Suche, die uns zu den wichtigsten Fragen der jüngsten Vergangenheit Deutschlands führt.
Die Moderation der Lesung hat Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg übernommen. Tickets: Kamenz-Information, Schulplatz 5, Tel. 03578 / 379-205, VVK: 15 € / 12,50 €, AK: 16 €
Eine Ausstellung im Albertinum Dresden zeigt DDR-Kunst und ihre Verbindungen zu sozialistischen Bruderstaaten. Sie schillert in viele Richtungen.weiterlesen…
7. Januar 2024, 17:00,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Stefan Hochgesand, in: Berliner Zeitung, 6.1.2024:
Auch junge Menschen interessieren sich wieder stark für Kunst aus der DDR. Besonders spektakulär: das Revival von Jürgen Wittdorf. Warum wird sich das 2024 noch verstärken? weiterlesen…
Leidenschaftlich hat Fritz P. Mayer im Laufe von 30 Jahren eine museale Sammlung ostdeutscher Malerei mit dem Schwerpunkt Leipziger Schule aufgebaut. Jetzt ist sie in einer Ausstellung in Aschaffenburg zu sehen. weiterlesen…
Leidenschaftlich figurativ – die Sammlung Fritz P. Mayer. Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg; bis 14. Januar. Von Februar an wird die Ausstellung leicht verändert im Angermuseum Erfurt zu sehen sein. Als Begleitband ist im Hirmer Verlag der Band „Leipziger Schule und Kritischer Realismus – Sammlung Fritz P. Mayer“ erschienen, er kostet 39,90 Euro.
TAG24: Manches in Ihrer ersten Amtszeit erzeugte beim Publikum Widerstand. Zuerst zu nennen wäre der sogenannte „Bilderstreit“, der sich entzündete, als die Direktorin des Albertinums tradierte Werke aus der DDR-Zeit aus der ständigen Ausstellung entfernte. War das aus heutiger Sicht ein Fehler? weiterlesen…
25. November 2023, 18:17,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Andreas Weller, in: Sächsische.de, 23.11.2023:
Seit Monaten wird diskutiert, ob eine Straße in Dresden nach der Künstlerin Lea Grundig benannt werden soll. Jetzt hat die Stadt ein Gutachten zur Person eingeholt. Was die Nachforschungen ergeben haben. weiterlesen…
Kunst in der DDR war international. Das zeigt eine Ausstellung, die am Samstag im Dresdner Albertinum eröffnet. „Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR“ widmet sich künstlerischen Positionen zur Utopie einer sozialistischen Weltgemeinschaft. Sie zeigt Kunst in der DDR als Teil einer globalen Kunstgeschichte, mit Arbeiten aus Kuba, Chile oder Vietnam. Viele der Werke aus den 1950er bis 1990er-Jahren sind erstmals zu sehen. weiterlesen…
„Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR“. Eine Ausstellung des Albertinums in Kooperation mit dem Kupferstich-Kabinett und dem Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 4. November 2023 bis 2. Juni 2024. Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen. Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 9 Euro, unter 17 Jahren frei