Torsten Kohlschein, in: Freie Presse, 10.11.2017:
Geadelt darf sich Hartwig Ebersbach dieser Tage gleich in zweifacher Hinsicht fühlen. Der Leipziger Maler, der heute nach Alfred Hrdlicka (1993), Lothar Günter Buchheim (1999), Arno Rink (2005) und Klaus Staeck (2011) in den Städtischen Kunstsammlungen seiner Geburtsstadt Zwickau als Fünfter den Max-Pechstein-Ehrenpreis 2017 in Empfang nehmen darf, hat nicht ohne eine gewisse Ironie zur Kenntnis genommen, dass er jetzt, rund 27 Jahre nach dem Ende der DDR, offiziell als DDR-Maler akzeptiert ist.
Denn gleich mit drei Werken, darunter dem „Brennenden Mann“ von 1966, ist der 77-Jährige zurzeit in der Ausstellung „Hinter der Maske – Künstler in der DDR“ im Potsdamer Barberini-Museum vertreten. weiterlesen…
Die Ausstellung „Time“ von Hartwig Ebersbach wird heute, 18 Uhr, im Max-Pechstein-Museum der Städtischen Kunstsammlungen Zwickau eröffnet und ist dort bis zum 18. Februar 2018 dienstags bis sonntags von 13 bis 18 Uhr zu sehen.
9. November 2017, 16:33,
Daniel Burckhardt,
Aktuelles.
MDR Kultur, 7.11.2017:
In der DDR gab es zum Einen die vom Staat geförderte Kunst – und nonkonforme Künstler. Sieht man heute von beiden zu wenig im Museum? Das Thema wurde nun in Dresden diskutiert. Birgit Fritz berichtet. anhören…
Vgl. auch http://www.gmkd.de/index_htm_files/Erwiderung%20auf%20Paul%20Kaiser%20und%20Eduard%20Beaucamp%2006.10.17-wie%20an%20SZ.pdf und http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/bilderstreit-im-albertinum-high-noon-in-dresden-15281890.html
Hannes Schwenger, in: Der Tagesspiegel, 29.10.2017
War Werner Tübke also ein Opportunist? Ja und nein. Die Tagebücher, in ihrer Gänze bis 2024 gesperrt und hier nur in autorisierten Auszügen publiziert, geben darüber ambivalente Auskunft. Einmal notiert Tübke, seine Kunst dürfe keiner Partei dienen, aber seiner Partei malt er Bilder zur Geschichte der Arbeiterbewegung, zu Ungarn, Chile und Hiroshima, von denen er später sagen wird, sie hätten ihm nur als Folie seiner Selbsterfahrung als Künstler und Individuum gedient. […] Selbst sein zeitweiliger Gönner und Förderer Alfred Kurella, Leiter der Kulturkommission beim ZK der SED, Kafka-Hasser und Präzeptor des Sozialistischen Realismus, äußerte auf dem VII. Parteitag der SED 1967 Bedenken, dass die Künstler „den Weg des Sozialismus zu verlassen beginnen“.
Wusste Kurella, dass sein Günstling insgeheim Kafka, die französischen Existenzialisten und den als Altnazi verhassten Heidegger las? Möglich, denn Tübke notiert 1977 im Tagebuch, seine Post werde überwacht. Aber jetzt war Kurella tot, während die drei Leipziger Maler Schule machten und zu Kronzeugen für die von Honecker proklamierte Weite und Vielfalt des Sozialistischen Realismus wurden. Damit erfüllte sich – mit seinem Amt als Rektor, dem Nationalpreis 1. Klasse und dem Frankenhauser Großauftrag – Tübkes Sendungsbewusstsein, das sich „an den gewachsenen Hochleistungen eines Veronese, eines El Greco“ maß. weiterlesen…
Werner Tübke: Mein Herz empfindet optisch. Aus den Tagebüchern, Skizzen und Notizen hrsg. von Anna Michalski und Eduard Beaucamp. Wallstein, Göttingen 2017. 396 S., 39,90 €.
25. Oktober 2017, 10:52,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Birgit Grimm, in: Sächsische Zeitung, 24.10.2017:
Hoffmann, der aus Dresden stammende Kunstschriftsteller und -kritiker, lebt seit 1957 im Westen. Er ist ein Kenner der hiesigen Szene. Auf seinem Dachboden verliebte sich Hedwig Döbele in die stark farbigen, barock auftrumpfenden Zeichnungen des Dresdner Malers Ernst Hassebrauk. weiterlesen…
23. Oktober 2017, 15:18,
Daniel Burckhardt,
Presseschau.
Anne Hähnig, in: Die Zeit, 23. Oktober 2017:
Denn plötzlich ist da eine Debatte über DDR-Kunst entflammt: Wie soll man umgehen mit den Werken dieser Zeit, aus diesem Land? Werden sie in den großen Museen des Ostens hinreichend gewürdigt, häufig genug gezeigt, gut genug erklärt? weiterlesen…
Deutschlandfunk, 27.10.2017:
Der Greifswalder Maler Helmut Maletzke ist tot.
Er starb nach Angaben des Kunstvereins Pommernhus bereits am Sonntag im Alter von 97 Jahren. weiterlesen…
Dirk Löhr, in: Norddeutsche Neueste Nachrichten, 13.10.2017:
„Ich habe keine Gefühle mehr. Es hat sich ausgefühlt.“ Als der Maler Werner Tübke (1929-2004) am 16. Oktober 1987 sein Werk signiert, ist er gesundheitlich angeschlagen. Über zehn Jahre lang hat er fast Tag für Tag am Bauernkriegspanorama gearbeitet, unterstützt von Schülern und Kollegen. Entstanden ist das größte Gemälde Mitteleuropas, auf mehr als 1700 Quadratmetern. Ein Auftragswerk der DDR-Oberen, das ein eigenes Haus braucht: Das Panorama Museum Bad Frankenhausen.
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Lausitzer Rundschau, 5.10.2017:
Sichtlich berührt ist Lothar Böhme, als er vor den Arbeiten seiner 1991 verstorbenen Frau Christa steht. Seit 1972 in der Galerie im Turm in Berlin hatten sie keine gemeinsame Ausstellung mehr. „Wir hatten uns damals bewusst dafür entschieden, unsere Bilder nicht gemeinsam zu zeigen“, sagt er und scheint es im Nachhinein zu bedauern. „Diese Ausstellung hier ist für mich ein Schritt in die Vergangenheit, die lange Verdrängtes wieder hervorholt, aber ich freue mich sehr, nach so langer Zeit unsere Bilder in einer Ausstellung zu sehen.“ weiterlesen…
Innerlich frei bleiben. Christa Böhme und Lothar Böhme
Malerei, Ausstellung bis 19. November im Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst, Uferstraße, Cottbus, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Märkische Allgemeine Zeitung, 05.10.2017:
Sie war zwei Jahre alt, als die DDR zusammenbrach. Valerie Hortolanie näherte sich als Außenstehende der Kunst der DDR. Im Interview berichtet die junge Kunstwissenschaftlerin, wie sie für das Museum Barberini mit darüber entschieden hat, welche 117 Bilder in der Sonderausstellung „Hinter der Maske“ gezeigt werden. weiterlesen…
Siehe auch: http://www.maz-online.de/Nachrichten/Kultur/Diese-DDR-Kunst-haengt-bald-im-Barberini und http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam/Ein-Potsdamer-Bild-im-Museum-Barberini