Schichtungen im Quadrat

Manja Reinhard, in: FreiePresse, 18.6.2019:

Die Kunstsammlungen Chemnitz würdigen den Ende 2018 verstorbenen Grafiker und Konzeptkünstler Karl-Heinz Adler: Die Sonderschau ist eine sehenswerte Hommage an den gebürtigen Vogtländer. weiterlesen…

Die Ausstellung „Hommage à Karl-Heinz Adler“ ist bis 11. August in den Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen. Geöffnet ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr und mittwochs 14 bis 21 Uhr.
Am 26. Juni sprechen um 18.30 Uhr der Künstler Olaf Nicolai, die Kunstwissenschaftlerin und Witwe Ingrid Adler und Direktor Frédéric Bußmann in den Kunstsammlungen über Karl-Heinz Adler und sein Werk.

Verschlungene Körper in der Frankfurter Rathaushalle

Thomas Klatt, in: MOZ, 8.6.2019:

Manche Bilder von Hans-Hendrik Grimmling sind sehr farbintensiv und nehmen die ganze Fläche der Wand ein. Zum Teil sind es zusammengefügte Vierteiler, an denen der Betrachter nicht vorbeikommt und die die Auseinandersetzung herausfordern. Schnell ist man bei der Frage, was eigentlich der Mittelpunkt sei und wo das Auge ausruhen könnte. Das nun ist konzeptionelle Absicht. weiterlesen…

Ausstellung bis 21.7., Di–So 11–17 Uhr, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Rathaushalle, Frankfurt (Oder), Tel. 0335 283 6183

Stadt Plauen rekonstruiert abgedeckte „Geisterbahn“

Uwe Selbmann und Torsten Kohlschein, in: FreiPresse, 5.6.2019:

Die Stadt Plauen wird die originale Fassadengestaltung des 1978 neu errichteten Rathauseinganges und das dabei von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht geschaffene Kunstwerk vollständig erhalten und rekonstruieren. Das hat der Stadtrat am Dienstagabend nach kontroverser Diskussion mit 21 Ja- zu 14 Nein-Stimmen beschlossen. weiterlesen…

CONF: Positionen zum Künstleratelier in der DDR (Marburg, 14-15 Jun 19)

Philipps-Universität Marburg, Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (Vortragssaal im EG), Pilgrimstein 16, 14. – 15.06.2019

Drei von vielen. Positionen zum Künstleratelier in der DDR
7. Internationale Tagung des Arbeitskreises Kunst in der DDR

Konzept: Sigrid Hofer (Philipps-Universität Marburg) und Martin Schieder (Universität Leipzig)

Im Jahr des Mauerbaus drehte Jürgen Böttcher in Dresden die DEFA-Dokumentation Drei von vielen. Sie erzählt von drei Freunden – einem LKW-Fahrer, einem Chemigraph sowie einem Steinmetz –, die in ihrer Freizeit malen, zeichnen und bildhauern. Ein Trio, wie es nicht besser das Bitterfelder Ideal verkörpern könnte. Doch statt heroischem Arbeiterpathos sieht man junge Künstler, die jenseits des sozialistischen Ideals nach individuellen Lebensformen à la Bohème suchen. Gleich einem Atelierrundgang möchte die Tagung nach dem Raum, nach den Funktionen und nach den Topoi des Ateliers in der DDR fragen. Dieses wird als espace autre verstanden, in dem Gespräche über den kreativen Prozeß geführt wurden, wo man sowohl dem Klassenfeind als auch der Stasi begegnete, das als sozialistischer Lehrraum diente, in dem sich der Staat und seine Künstler inszenierten, Drei von vielen produktiv waren und wo man alternativ im Kollektiv arbeitete. Zugleich gilt es zu untersuchen, inwieweit die alternativen Formate der künstlerischen Praxis in der DDR der späten 1980er Jahre als elementarer Beitrag zu einer sich wandelnden, „anderen“ kulturellen Identität und zu einem „Dritten Weg“ verstanden werden können. Von diesen Prämissen ausgehend, diskutieren ausgewiesene Experten sowie Nachwuchswissenschaftler das Atelier als eine réalité, die die Kunstgeschichte der DDR in all ihren Modi und Ästhetiken, Ambivalenzen und Brüchen widerspiegelt.

Die Tagung wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und vom Ursula Kuhlmann-Fonds gefördert.


PROGRAMM

Freitag, 14. Juni

15:00
Positionen zum Künstleratelier in der DDR. Eine Einführung
Sigrid Hofer (Philipps-Universität Marburg) und Martin Schieder (Universität Leipzig)

I. Medialisierung
Moderation: Sigrid Hofer (Philipps-Universität Marburg)

15:30
„Sie wollen keine großen Künstler sein“.
Der Dokumentationsfilm von Drei von vielen von Jürgen Böttcher
Martin Schieder (Universität Leipzig)

16:45
Die Ateliers von Jürgen Böttcher / Strawalde von den 1950er Jahren bis heute
Carolin Quermann (Städtische Galerie Dresden)

Pause

18:00
Im/am Archiv arbeiten. Christian Borchert und sein „Atelier“
Bertram Kaschek (Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)


Samstag, 15. Juni

II. Kommunikation
Moderation: Martin Schieder (Universität Leipzig)

09:00
Albert Ebert. Das Atelier als Ort der Mythenbildung
Dorit Litt (Bonn)

09:45
Atelier und Gemeinschaft. Kunst in Erfurt in den 1960er Jahren
Cornelia Nowak (Angermuseum Erfurt)

Pause

11:00
Ein Prometheus in Ruinen.
Klaus Hähner-Springmühl und der Existenzialismus nonkonformer Kunst in der DDR
Fabian Müller (Museum der Bildenden Künste Leipzig)


III. Arbeit und Leben
Moderation: Bertram Kaschek (Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)

11:45
Ruth Wolf-Rehfeldt: The Studio Refashioned as a Postcard
Sarah Edith James (Fellow der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der Goethe-Universität Frankfurt a.M.)

Mittagessen

13:30
Die Arbeitsumwelt des Carlfriedrich Claus.
Brigitte Milde (Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv, Chemnitz)

14:15
Am Schreibtisch unter der Wäscheleine, den Garten im Rücken.
Gerhard Altenbourg im Braugartenweg
Inge Grimm (Stiftung Gerhard Altenbourg, Altenburg)

15:00 Open/End

Reference:
CONF: Positionen zum Künstleratelier in der DDR (Marburg, 14-15 Jun 19). In: ArtHist.net, May 24, 2019 (accessed May 25, 2019), <https://arthist.net/archive/20911>.

Emil Spiess: Zwischen Bilderstürmern und Kunstliebhabern

Benno Rougk, in: MAZ-online, 23.05.2019:

Die gefürchtete SED-Oberbürgermeisterin Elvira Lippitz nannte Emil Spiess nur fast im Scherz „meinen Hofmaler”. Doch das war der sicherlich talentiertesten Maler der Stadt Brandenburg dieser Zeit sicher nicht. Dies beweist eine Werkschau, die Freitag eröffnet. Die MAZ sah vorab vorbei und staunte. weiterlesen…

Neue Ausstellung in Cottbus: Kunstmuseum zeigt DDR-Kunst auf Faltrollos

rbb24, 17. Mai 2019:

Anfang der 1980er gab es in der DDR zahlreiche Künstler auf der Suche nach Wegen vorbei am staatlich kontrollierten Kunstbetrieb. Zu ihnen gehörten auch Dieter Ladewig, der am Cottbuser Staatstheater als Theatermaler arbeitet, oder der Cottbuser Künstler Hans Scheuerecker.
Sie entdeckten Faltrollos für sich, verschickten sogar einige als „Sperrgut“ an Freunde mit der Bitte, „Macht was daraus“. Bemalt kamen die Rollos dann wieder zurück. „Das Entfalten, das Ausrollen war dann auf einmal die Kraftentfaltung“, sagt Jörg Sperling vom DKW, der die Szene seit den 80er Jahren begleitet. weiterlesen…

50 Jahre Kunsthalle Rostock: Blick auf eine bewegte Geschichte

Deutschlandfunk Kultur, 15.05.2019, Jörg-Uwe Neumann im Gespräch mit Sigrid Brinkmann:

1969 eröffnet, ist die Kunsthalle Rostock der einzige Neubau eines Kunstmuseums in der ehemaligen DDR. Zwischenzeitlich sollte die Kunsthalle geschlossen werden, nun feiert sie Geburtstag und zeigt eine Ausstellung zu ihrer 50-jährigen Geschichte.
Die Kunsthalle war in der DDR das einzige Museum, das auch westliche Kunst zeigte, erzählt Jörg-Uwe Neumann. Er ist seit 2009 Leiter der Kunsthalle Rostock. Gebaut wurde das Museum für die Biennale der Ostseeländer und „die teilnehmenden Länder haben ausgewählt, wer gezeigt werden durfte. Dadurch sind auch abstrakte Positionen gezeigt worden, die vielleicht sonst gar nicht durchgerutscht wären“, erklärt Neumann. weiterhören…

Vgl. auch https://www.tagesspiegel.de/kultur/50-jahre-kunsthalle-rostock-die-rote-fahne-weht-nicht-mehr/24406262.html

„69/19. Die Kunsthalle Rostock. Ein halbes Jahrhundert für die Kunst“. 17. Mai 2019 bis 13. Oktober 2019, Kunsthalle Rostock

Eröffnung des neuen Depots des Kunstarchivs Beeskow

News-Port, 10.5.2019:

Das Kunstarchiv Beeskow beherbergt einen außergewöhnlichen Bestand bildender Kunst, der vor 1990 im Besitz von Parteien, Massenorganisationen und staatlichen Einrichtungen der DDR war. Diese zufällige wie abgeschlossene Zusammenstellung staatlich finanzierter Werke bietet heute facettenreiche Einblicke in das Kultur- und Kunstsystem der DDR: Hier können politische und gesellschaftliche Normen abgelesen, aber ebenso bildnerischen und ästhetischen Qualitäten nachgespürt werden.
Großformatige Ölgemälde, fragile Papierarbeiten, schwere Bronzebüsten, feine Keramik, aufwendig geknüpfte Wandteppiche – nicht nur die Quantität, besonders die Vielfalt des Beeskower Bestands verlangt eine Depotanlage, die für jedes Werk einen adäquaten Standort bietet. Mittels des Förderprogramms Invest Ost konnte eine solche sachgerechte Unterbringung geschaffen werden. Im Rahmen von Führungen, Veranstaltungen und Studioausstellungen ist es nun möglich, die Kunstwerke für eine breite Öffentlichkeit sichtbar und erlebbar zu machen.
Diese Erneuerung wird nun am 29. Mai 2019, ab 14 Uhr in Anwesenheit der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Dr. Martina Münch, dem Landrat des Landkreis Oder-Spree Rolf Lindemann sowie dem Bürgermeister der Stadt Beeskow Frank Steffen gefeiert! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kunstarchivs führen durch die neuen Räumlichkeiten, im Freien können Groß und Klein sich bei einem Wandbild-Workshop des Künstlerduos Various&Gould inspirieren lassen oder einfach bei einem kühlen Getränk den Frühsommer genießen. Zum Abschluss dieses festlichen Nachmittags und zu Ehren der Kunst spielt der renommierte Jazzposaunist Conny Bauer. weiterlesen…

Vgl. auch https://www.volksstimme.de/kultur/ausstellung-ddr-kunst-aus-der-naehe und https://www.moz.de/landkreise/oder-spree/beeskow/artikel2/dg/0/1/1731984/

Kunstsammlung Lausitz widmet Bettina Winkler zum 75. Geburtstag Schau

Jürgen Weser, in: Lausitzer Rundschau, 23.4.2019:

Seit Jahren gehört der Cottbuser Malerin und Grafikerin Bettina Winkler mit dem Gemälde „Im TKC“, also im Textilkombinat Cottbus, aus dem Jahr 1986 ein fester Platz. Nun gibt es aus Anlass ihres 75. Geburtstages in diesem Jahr endlich eine Einzelausstellung in der Kunstsammlung Lausitz. Gezeigt werden nicht Bettina Winklers Tafelbilder mit traditionellen Themen wie Stillleben, Landschaft und Porträt, denen sie sich lange Zeit widmete, sondern 60 zumeist jüngere Arbeiten als Collagen, Übermalungen, Assemblagen und Montagen bis hin zu Arbeiten mit Papier. weiterlesen…

Interview: Ostdeutsche Kunst ist nicht DDR-Kunst

BR24, 8.4.2019:

Potsdam wird ein Museum für die Kunst der DDR bekommen. Die Stadtverordnetenversammlung hat zu diesem Zweck dem Verkauf des früheren Speiselokals „Minsk“ an die Stiftung des SAP-Gründers Hasso Plattner zugestimmt. Plattner hat schon einen Museumserfolg in Potsdam: das restaurierte Palais Barberini, in dem derzeit eine Picasso-Ausstellung gezeigt wird. Der Dresdner Kulturwissenschaftler Paul Kaiser im Gespräch mit Judith Heitkamp über die heutige Wahrnehmung und Darstellung von ostdeutscher Kunst. anhören…