Erinnerung: Werner Tübke – die faszinierenden Bilderwelten des DDR-Malers

Katrin Schlenstedt, in: MDR KULTUR, 30. Juli 2024:

Werner Tübke (1929-2004) war ein deutscher Maler, der vor allem für seine monumentalen Gemälde bekannt geworden ist. Darunter das berühmte Panorama „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“, zu sehen in Bad Frankenhausen: Entgegen der Vorstellungen seiner DDR-Genossen, inszenierte er darin statt heroischer Bauern eine große Passionsgeschichte. Am 30. Juli 2024 wäre der Künstler 95 Jahre alt geworden – ein Blick auf sein künstlerisches Vermächtnis. weiterlesen…

CfP: Forum Kunstgeschichte Italiens „ITALIEN!“ (Munich, 12-15 Mar 25)

From: Laura Rosengarten
Date: July 25, 2024
Deadline: September 8, 2024

Der Kalte Krieg, die Systemkonkurrenz zwischen Ost und West, die strikte Sicherung der deutsch-deutschen Grenze in den Jahren zwischen 1961 und 1989 sowie die begrenzten Reisemöglichkeiten in das „kapitalistische Ausland“ haben lange Zeit darüber hinweggetäuscht, dass es auf dem Gebiet der Kunstgeschichte reichlich Austausch zwischen Italien und der DDR gegeben hat. Die dafür notwendigen Verbindungen wurzeln in der Vorkriegszeit, aber auch in den Jahren vor dem Mauerbau, in denen ein reger kulturpolitischer Austausch zwischen der DDR und etlichen Staaten des Westens stattfand, insbesondere mit Italien. Das beginnt mit den Vorbereitungen für die „Weltfestspiele der Jugend und Studenten für den Frieden“, die im Sommer 1951 in Ost-Berlin stattfanden. In diesem Rahmen organisierte die Deutsche Akademie der Künste in ihren Räumlichkeiten am Robert-Koch-Platz eine internationale Kunstausstellung. Insgesamt nahmen 32 Länder an der Ausstellung teil. Italien war mit besonders vielen Kunstwerken vertreten, reiste mit einer großen Delegation an, und der Architekt und Maler Gabriele Mucchi stellte in der Akademie der Künste im Rahmen eines Vortrags seine Vorstellungen eines engagierten Realismus zur Diskussion.

Neben Gabriele Mucchi seien einige bekannte Kontakte und Kooperationen stellvertretend genannt: Relativ häufige oder zumindest gelegentliche Italienreisen sind nachgewiesen für Rudolf Bergander, Walter Womacka, Willi Sitte, Werner Tübke und Hartwig Ebersbach, italienische Sujets insbesondere für Willi Sitte und Werner Tübke. In Italien ausgestellt wurden beispielsweise die Werke von Lea Grundig, Volker Stelzmann, Ulrich Hachulla, Heinz Zander und Werner Tübke. Auf dem Gebiet der kunsthistorischen Forschung lag ein besonderes Augenmerk auf Leonardo da Vinci und der italienischen Renaissance. Hinzu kam eine enge Kooperation der Redaktion des Allgemeinen Künstlerlexikons (vormals Thieme/Becker) mit Italien.

Zu der Session „Die DDR und Italien“ im Rahmen des Forums Kunstgeschichte Italiens 2025: „ITALIEN!“ laden wir Themenvorschläge ein, die darauf abzielen, das bislang nur wenig erforschte Thema „Die DDR und Italien“ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Präsentationen sollten maximal 20 Minuten dauern.

Themenvorschläge beinhalten ein CV (300 Zeichen) und einen Abstract (1.500 Zeichen) auf Deutsch, Italienisch oder Englisch. Bitte fügen Sie alle Infos in eine PDF-Datei und schicken Sie diese bis zum 8. September 2024 an rosengarten@ub.uni-leipzig.de (Laura Rosengarten) oder an zoellner@uni-leipzig.de (Frank Zöllner).

Sonderausstellung: Kunst/Konflikt . Malerei und Grafik von Peter Glomp

Fünfzig Jahre nach dem Tod des Malers Peter Glomp (1942–1974) zeigt die Ausstellung eine umfangreiche Auswahl seiner Werke. Geboren und aufgewachsen in Görlitz, studierte Peter Glomp von 1965 bis 1970 an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste. Ein Lehrer schrieb über ihn: „Er war nie ein ‚bequemer‘, sondern stets ein unduldsamer, aber dabei immer anregender, aktiver und aktivierender Student.“ Spiegelbilder dieser Entwicklung sind die Gemälde und Zeichnungen von Peter Glomp. Orientierte sich ihr Stil anfangs noch an Vorbildern der klassischen Moderne, so wurden sie im Lauf der Zeit immer expressiver und ungebundener.

17. Juni – 04. August 2024

Schloss Königshain, Dorfstraße 29, 02829 Königshain, https://museum-oberlausitz.de/sonderausstellung/kunst-konflikt-malerei-und-grafik-von-peter-glomp/

„Publik machen“ Online-Ausstellung bringt DDR-Kunst nach über 30 Jahren wieder ins Licht

MDR Kulturdesk, 18. Juli 2024:

Erstmals seit 30 Jahren gibt es Einblicke in die Arbeit des Zentrums für Kunstausstellungen (ZfK) der DDR. Die Auswahl der digitalen Ausstellung zeigt: Beim Thema Kunst in der DDR kommt man mit Vereinfachungen nicht weit. Zu sehen sind 160 Arbeiten von 40 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Helga Paris, Max Uhlig, Hans Ticha oder Werner Tübke. Im Gespräch dazu Gitte Zschoch, Generalsekretärin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), das hinter der Ausstellung steckt. anhören…

Hier geht es zur digitalen Ausstellung „Publik machen“ des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)

Jubiläumsausstellung „Lore Dimter. Ein Leben für die Kunst“

23. Jun 2024 bis 31. Aug 2024
Kellergewölbe im Historischen Rathaus, Markt 7,  06749 Bitterfeld-Wolfen

Vgl. auch: https://www.jungewelt.de/artikel/479914.geschichte-von-unten.html

Malerei in der DDR: Die Künstlerin Petra Flemming stand für Gefühl und Sachlichkeit

Anja Reinhardt, Deutschlandfunk, 06. Juli 2024:

Nach der Wiedervereinigung wurde DDR-Kunst als ideologisch abgetan, heute wird sie wiederentdeckt. Dazu gehören auch die Bilder der Leipziger Malerin Petra Flemming, die vor allem starke Frauen inszenierte. Vor 80 Jahren wurde die Künstlerin geboren. anhören…

Walter Womacka: Der omnipräsente Maler der DDR

Matěj Forejt, in: Goethe-Institut Tschechien, Juli 2024:

Gigantische Mosaike im Zentrum von Ost-Berlin, Auftragsarbeiten von Ministerien und ein Bild, das Schätzungen zufolge millionenfach reproduziert wurde: Der Maler Walter Womacka, gebürtig aus Nordböhmen und Lieblingsmaler des führenden Kommunisten Walter Ulbricht, hat das Gesicht der Deutschen Demokratischen Republik maßgeblich mitgestaltet. weiterlesen…

Ausstellung „Das größte Geheimnis ist die Klarheit. Lothar Zitzmann zum 100. Geburtstag“

Der Maler Lothar Zitzmann (1924-1977) zählt zu den herausragenden Künstlern der ostdeutschen Kunst. Mit der von ihm als „lapidaren Realismus“ bezeichneten Stilrichtung entwickelte er eine eigene Bildsprache, die sich mit den Beziehungen von Körpern im Raum beschäftigt. In seinen Gemälden abstrahiert er die menschliche Figur, reduziert sie der Harmonie wegen auf das Wesentliche. Archaische Strukturen und große Formkomplexe wurden zu einem Markenzeichen seiner Kunst. Er beschrieb sein Anliegen so: „Für mich geht es um ein Höchstmaß an sichtbarer Ordnung in Beziehung zu einer Aussage über Realität. Ich möchte die Einfachheit des Ausdrucks, eine Form ohne Verzierungen, einen lapidaren Realismus“.

Anlässlich seines 100. Geburtstages zeigt das Museum Schloss Burgk eine Exposition mit Gemälden und Zeichnungen, darunter Hauptwerken aus musealen Sammlungen und aus Privatbesitz (Klassik Stiftung Weimar, Kunstsammlungen Jena, Kunstsammlungen Gera, Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, Landessportschule Blankenburg u.v.m.).

Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 22. Juni 2024 um 14 Uhr laden wir Sie herzlich ein. In das Werk wird die Kunsthistorikerin Doris Weilandt einführen. Grußworte entbieten Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur in der Thüringer Staatskanzlei,  und Christian Herrgott Landrat des Saale-Orla-Kreises.

Ab Donnerstag, 20. Juni 2024, laden wir zu einem Rundgang durch die Ausstellung und einem Gespräch mit Sabine Schemmrich (Leiterin Museum Schloß Burgk) und Doris Weilandt (Kuratorin, Weimar) ein. Bitte sprechen einen Termin mit uns ab.

Zur Biografie: 1953 ging Lothar Zitzmann als der bis dahin jüngste Dozent an das Institut für künstlerische Werkgestaltung, der späteren Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein. 1965 wurde er dort zum Professor berufen. Er entwickelte eine Theorie der visuellen Gestaltung, die sich in einem pädagogischen Konzept niederschlug, das in ganz Deutschland Beachtung fand. Dabei setzte er sich intensiv mit der Lehre des Bauhauses, vor allem mit der Farb- und Kompositionslehre von Johannes Itten und den Kursen zum Thema „Mensch“ von Oskar Schlemmer, auseinander. Das Grundlagenstudium wurde nach seiner Methode erstaunlicherweise in den Jahren eingeführt, als die Auseinandersetzung um den Formalismus in der Kunst der DDR am heftigsten tobte. Er verteidigte sein Anliegen gegenüber mächtigen Angreifern und hatte Erfolg. Ab 1968 konnte er für diesen Bereich des künstlerischen Studiums ein eigenes Institut einrichten. Bis kurz vor seinem frühen Tod forschte er an Systemen zur visuellen Gestaltung in der Fläche und im Raum. Posthum sind mehrere Publikationen mit Lehrbriefen erschienen.

23. Juni bis 8. September 2024, Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr. Museum Schloß Burgk | Burgk17 | 07907 Schleiz. Telefon 03663400119 | www.schloss-burgk.de. Kuratorenführungen: Samstag, 10. August um 15 Uhr, Sonntag, 8. September um 13 Uhr

Güstrow: Werke von Brigitte Fugmann in neuer Galerie in der Domstraße

Toni Cebulla, in: Nordkurier, 17.06.2024:
Die Werke der DDR-Künstlerin sind in der neuen Galerie „Kunst am Dom“ von Andreas Wittenburg zu sehen. Am Freitag gibt es eine Vernissage. weiterlesen…
„Zeitenwende“ ist vom 21. Juni bis zum 20. August 2024 zu sehen. Die Vernissage findet am 21. Juni um 19 Uhr in der Galerie in der Domstraße 17 statt. Die Galerie „Kunst am Dom“ ist mittwochs von 16 bis 19 Uhr, donnerstags und freitags von 10 Uhr bis 13 Uhr und 15 Uhr bis 17 Uhr sowie am Samstag von 11 Uhr bis 14 Uhr zu besichtigen.

Tagung in Chemnitz: Was die DDR-Kunst der Wismut so besonders macht

MDR Kulturdesk, 18. Juni 2024:

Die deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft Wismut war während des Kalten Krieges einer der größten Uranproduzenten weltweit. Zu ihrem Erbe gehört eine Kunstsammlung von 4.241 Werken, darunter 300 Gemälde. Der künstlerische Wert ist umstritten, die Frage ist, was mit der Sammlung geschieht. Nun veranstalten die Wismut-Stiftung und das Dresdner Institut für Kulturstudien eine Tagung in Chemnitz. Sie soll einen Neustart für die Arbeit mit der Wismut-Kunst einläuten. Hintergründe erklärt Paul Kaiser, Tagungsleiter und Direktor des Dresdner Instituts für Kulturstudien. weiterlesen…

Vgl. auch https://www.monopol-magazin.de/was-wird-aus-der-sammlung-der-wismut

Tagungsprogramm: https://kulturstudien-dresden.de/wp-content/uploads/2024/05/Programm-Wismut-A4_druck-1.pdf