Die Kunstausstellung „BilderBühnen – Leinwandszenen aus dem Kunstarchiv Beeskow“ wird in Kamen gezeigt

2. Februar bis 1. März 2012

Haus der Stadtgeschichte, Bahnhofstr. 21, 59174 Kamen

„Jetzt wird nicht mal mehr das verboten, es ist eigentlich zu Ende“, schlussfolgerte Heiner Müller 1987 als die Aufführung eines seiner Theaterstücke von den Funktionären der DDR ohne Kommentar zugelassen wurde. Auch die Ausstellung BilderBühnen aus dem Kunstarchiv Beeskow zeigt Werke, die nicht mehr verboten wurde, obwohl sie mit Melancholie, Pessimismus, Trotz und Skepsis viel eher das Scheitern und nicht den Sieg einer gesellschaftlichen Utopie versinnbildlichten.

Mehr als die Hälfte der rund 1.500 Gemälde aus dem Kunstarchiv Beeskow entstanden im letzten Jahrzehnt der DDR und entgegen der gängigen Meinung, dabei handele es sich nur um Aufbauromantik, Siegerpathos und gesellschaftliche Idylle, lässt sich ein Großteil dieser Werke den Themenbildern zuordnen, die gesellschaftliche Konflikte zum Inhalt haben, vor Katastrophen warnen und persönliche Ängste wiederspiegeln. Die Ausstellung „BilderBühnen“ präsentiert eine Auswahl dieser großformatigen figurativen Bilder. Damit werden Einblicke auf die Themenvielfalt der Kunst in der DDR möglich und zugleich verschiedene künstlerische Konzepte der 1980er Jahre vorgestellt.

Die Ausstellung zeigt ereignisreiche und komplexe Inszenierungen, gleichsam BilderBühnen, die an szenische Darstellungen mit ausdrucksstarken Figuren erinnern, die zur gleichen Zeit auf den Theaterbühnen des Landes zu erleben waren. Um diesem ersten Eindruck nachzugehen und neue Sichtweisen in der Auseinandersetzung mit dem Kunstbestand in Beeskow zu gewinnen, wurden  Theaterwissenschaftler, Dramatiker und Regisseure gebeten, sich im Katalog zur Ausstellung den Bildern der 1980er Jahre aus der Perspektive eigener Erfahrungen zu nähern. Mit einer jeweils sehr persönlichen Lesart nahmen sie einzelne Kunstwerke in ikonografischen Beschreibungen auseinander, fügten Bruchstücke neu zusammen und eröffneten zum Teil ungewohnte Interpretationsräume. weiterlesen

Presse:

Der Westen vom 5.1.2012

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