Klaus Freyer: „Alexandra Müller-Jontschewa, Hans-Peter Müller. Mythen, Menschen, Marionetten“
„Mythen.Menschen.Marionetten“. Das Buch des Geraer Autors Klaus Freyer stellt Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller vor.
OTZ.de vom 20.10.2011: „Gera. Sie sind Wanderer zwischen den Welten, schreibt Klaus Freyer im Prolog seines Buches. Der langjährige Begleiter und Freund des Künstlerehepaares hat Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller unzählige Male im Atelier besucht. Er hat sich auf die Suche nach ihren verschollenen oder verschollen geglaubten Bilder gemacht und sich mit dem Werk auseinander gesetzt. Nun stellt Klaus Freyer in der verdienstvollen, auch diesmal reich bebilderten Künstlerbuchreihe des Geraer Erhard Lemm Verlages die inzwischen in Weida beheimateten Maler vor.
Sie sind Wanderer zwischen den Welten. Die Kunst dieser beiden Mythenmaler nimmt vor Jahrhunderten gelegte Fährten auf, ist mit Zauber und sakralen Vorstellungen verbunden. Es sind spannende Gedanken, die Freyers Texte aufgreifen, der sich zuerst als Vermittler begreift. Einer, der die eigene Faszination angesichts der magischen Geschichten und Symbole auf den Bildern von Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller als so bereichernd erlebt hat, dass er Andere an ihr teilhaben lassen will.
Es ist ein Gewinn, diesen Ausführungen zu folgen. Denn „Mythen.Menschen.Marionetten“ ist keine verschwurbelte kunstwissenschaftliche Prosa. Freyer holt den – das ist freilich Voraussetzung – interessierten Leser da ab, wo die Begeisterung für die Arbeit dieser Künstler meist einsetzt: bei der altmeisterlichen Pracht und Präzision ihrer magischen Bilder.
Doch nicht nur auf ihren Leinwänden wandern Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller zwischen den Welten. In der Ostthüringer Provinz zu Hause gehören sie hier zwar seit Jahrzehnten zur Kunstszene, doch ihre großen Ausstellungen erfahren sie seit fast zwanzig Jahren vor allem in Frankreich. Auch das Buch trägt dem Rechnung; es ist zweisprachig.
Wanderer zwischen den Welten heißt im Fall dieser Künstler aber auch, die in Sofia geborene Alexandra ist aus dem damaligen sozialistischen Bruderland Bulgarien in die DDR gegangen, wo sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Ausstellungsgestaltung und Gebrauchsgrafik studierte und den sechs Jahre älteren Hans-Peter kennenlernte, mit dem zusammen sie 1979 nach Hohenölsen zog. Der damalige Bezirk Gera war Ende der 70er Jahre ausgesprochen aktiv bei der Ansiedlung junger Künstler. Es gab Aufträge und Ankäufe.“ weiterlesen