CfP: Forum Kunstgeschichte Italiens „ITALIEN!“ (Munich, 12-15 Mar 25)

From: Laura Rosengarten
Date: July 25, 2024
Deadline: September 8, 2024

Der Kalte Krieg, die Systemkonkurrenz zwischen Ost und West, die strikte Sicherung der deutsch-deutschen Grenze in den Jahren zwischen 1961 und 1989 sowie die begrenzten Reisemöglichkeiten in das „kapitalistische Ausland“ haben lange Zeit darüber hinweggetäuscht, dass es auf dem Gebiet der Kunstgeschichte reichlich Austausch zwischen Italien und der DDR gegeben hat. Die dafür notwendigen Verbindungen wurzeln in der Vorkriegszeit, aber auch in den Jahren vor dem Mauerbau, in denen ein reger kulturpolitischer Austausch zwischen der DDR und etlichen Staaten des Westens stattfand, insbesondere mit Italien. Das beginnt mit den Vorbereitungen für die „Weltfestspiele der Jugend und Studenten für den Frieden“, die im Sommer 1951 in Ost-Berlin stattfanden. In diesem Rahmen organisierte die Deutsche Akademie der Künste in ihren Räumlichkeiten am Robert-Koch-Platz eine internationale Kunstausstellung. Insgesamt nahmen 32 Länder an der Ausstellung teil. Italien war mit besonders vielen Kunstwerken vertreten, reiste mit einer großen Delegation an, und der Architekt und Maler Gabriele Mucchi stellte in der Akademie der Künste im Rahmen eines Vortrags seine Vorstellungen eines engagierten Realismus zur Diskussion.

Neben Gabriele Mucchi seien einige bekannte Kontakte und Kooperationen stellvertretend genannt: Relativ häufige oder zumindest gelegentliche Italienreisen sind nachgewiesen für Rudolf Bergander, Walter Womacka, Willi Sitte, Werner Tübke und Hartwig Ebersbach, italienische Sujets insbesondere für Willi Sitte und Werner Tübke. In Italien ausgestellt wurden beispielsweise die Werke von Lea Grundig, Volker Stelzmann, Ulrich Hachulla, Heinz Zander und Werner Tübke. Auf dem Gebiet der kunsthistorischen Forschung lag ein besonderes Augenmerk auf Leonardo da Vinci und der italienischen Renaissance. Hinzu kam eine enge Kooperation der Redaktion des Allgemeinen Künstlerlexikons (vormals Thieme/Becker) mit Italien.

Zu der Session „Die DDR und Italien“ im Rahmen des Forums Kunstgeschichte Italiens 2025: „ITALIEN!“ laden wir Themenvorschläge ein, die darauf abzielen, das bislang nur wenig erforschte Thema „Die DDR und Italien“ etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Präsentationen sollten maximal 20 Minuten dauern.

Themenvorschläge beinhalten ein CV (300 Zeichen) und einen Abstract (1.500 Zeichen) auf Deutsch, Italienisch oder Englisch. Bitte fügen Sie alle Infos in eine PDF-Datei und schicken Sie diese bis zum 8. September 2024 an rosengarten@ub.uni-leipzig.de (Laura Rosengarten) oder an zoellner@uni-leipzig.de (Frank Zöllner).

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