Malen gegen die Ohnmacht – Retrospektive Gert Weber

Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, 99096 Erfurt, Funktionsgebäude Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss vor den Sitzungssälen

12. Oktober bis 11. November 2011

Eröffnung: Mittwoch, 12. Oktober 2011, 13.00 Uhr

Am morgigen Mittwoch findet die Eröffnung der Ausstellung „Malen gegen die Ohnmacht“ von Gert Weber im Thüringer Landtag statt. Landtagspräsidentin Birgit Diezel (CDU) wird die Ausstellung mit einem Grußwort eröffnen. „Der Titel der Ausstellung offenbart die Lebenshaltung eines Künstlers, der die Autonomie seiner Kunst gegen viele Widerstände erstreiten musste“, so die Thüringer Landtagspräsidentin über den Künstler Weber.

„Von Anfang an haben der Wunsch nach schöpferischem Aufbruch und das Streben nach einem Neubeginn das Werk Webers geprägt“, so Frau Diezel weiter. „Lange Jahre litt er daran, dass jeder freien künstlerischen Bestrebung in der DDR Grenzen gesetzt waren. Dieser Konflikt spiegelt sich in seinen Arbeiten wieder. Seither entzieht er sich jeglicher Vereinnahmung. Unangefochten vom Zeitgeist geht Gert Weber seinen Weg. Das macht ihn zu einem Künstler, der unbequem ist – für sich und für andere. Dafür verdient er unsere Wertschätzung.“

Die Ausstellung zeigt eine Retrospektive des Künstlers Gert Weber unter dem Titel „Malen gegen die Ohmacht“. Der Titel verweist auf die sowohl biographische als auch politische Dimension der Ausstellung. Der Künstler malte gegen die erfahrenen staatlichen Abhängigkeiten in der DDR. In seinen Bildern geht er existenziellen Fragen auf den Grund. Schmerz, Zweifel und Wut sind wiederkehrende Themen seiner Werke und entfalten eine tiefe psychologische Wirkung, woraus sich die ästhetische Faszination entwickelt. Aufgewachsen im thüringischen Gräfenhain, widersetzte sich Gert Weber, Jahrgang 1951, dem Diktat der sozialistischen Kunstauffassung in der DDR. Er strebte nach einem Neubeginn in geistlicher und künstlerischer Freiheit. Mit seinen nonkonformistischen Arbeiten setzte er sich auf kritische Weise mit der DDR auseinander. Trotz Ausstellungsverbots beugte er sich nicht und begab sich in eine Art innere Emigration. Malen dient hierbei auch zur Verarbeitung seiner persönlichen Erlebnisse. Dies spiegelt sich in den ausgestellten Werken deutlich wieder, die Gert Weber erst nach 1989 der Öffentlichkeit präsentieren konnte.

Die Ausstellung ist bis zum 11. November 2011, werktags von 8.00 bis 18.00 Uhr, im Funktionsgebäude des Thüringer Landtags zu sehen.

weitere Informationen

Presse:

Deutschland today vom 13.10.2011

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