Bilder aus der Uckermark – Menschen und Natur

Eine Doppelausstellung zeigt das Werk der Malers Wolfram Schubert

MKC/Foyer-Galerie und Galerie im Neuen Rathaus, Prenzlauer Allee 6 – 7, 17268 Templin

30. September 2011 bis 23. November 2011

Das Menschliche, ohne Pathos

Nordkurier.de vom 4.10.2011: „Diese Geschichte ist exemplarisch für das Schicksal, das nicht wenige Bilder von Wolfram Schubert ereilt hatte: Die Karakalpakin-Mutter mit Kind, ein Bild, das Schubert in den 70er-Jahren nach einer Reise durch Mittelasien gemalt hatte und dem Templiner Allende-Erholungsheim verkaufte. Nach der Wende wechselte die heute ruinöse Immobilie mehrfach den Besitzer.

„Und irgendwann vor wenigen Jahren entdeckte einer der Besitzer, ich weiß nicht mehr, welcher, in einer Garage das Bild. Auf dem Boden liegend. Er dachte sich, das muss doch irgendetwas bedeuten und gab es dem Annenwalder Künstler Werner Kothe. Dieser erkannte, dass es von mir war, rief mich an und sagte: Wolfram, ich habe ein Bild von dir. Und gab es mir zurück. So kam es wieder zu mir und steht jetzt in Potzlow in meinem Atelier“, berichtet Wolfram Schubert.

Mit seinem Werk ist nach der Wende einiges Schindluder getrieben worden. Viele seiner Wandbilder wurden getilgt. Zuletzt fiel das Wandbild am Gebäude der ehemaligen SED-Kreisleitung in Prenzlau nach einem Besitzerwechsel den Farbrollen einer Malerfirma zum Opfer. Schubert prozessierte dagegen. „Mit dem Ergebnis, dass der Beklagte 1500 Euro an mich zahlen musste, was gerade mal die Gerichtskosten deckte“, erinnert er sich. „Aber viele Leute haben mich damals angesprochen und gesagt: Ist gut, dass du dich wehrst. Aber es ist schon bitter, zu erleben, wie mit Teilen meines Werkes umgegangen wird“, sagt er.

Doch es gibt auch einen anderen Umgang mit dem Künstler, der zu den profiliertesten Malern der DDR gehörte und der am Montag mit der Eröffnung einer Doppelausstellung im Templiner Rathaus und im Multikulturellen Centrum von Templin seinen 85. Geburtstag feierte.

In der Kunst-Szene der Region wird der Meister verehrt. Zu seinem 80. Geburtstag kümmerte sich die ehemalige Leiterin der Schwedter Galerie im Ermelerspeicher um einen großen Katalog, der eine repräsentative Auswahl seiner Werke enthält. Er ist kein Vergessener. Und er ist keiner, der verbittert aufgehört hat zu malen. Erst vor wenigen Jahren entstand eine Reihe von Holzschnitten nach Skizzen, die auf einer Jahrzehnte zurückliegenden Reise durch die Ukraine entstanden. Solche künstlerischen Reisen in die eigene Vergangenheit machte er in den letzten Jahren wiederholt: Beispielsweise bearbeitete er Motive neu, die er in den 60er Jahren auf einer Afrika-Reise einsammelte.

Und: er macht nach wie vor nicht viel Aufhebens um sich. „Wolfram Schubert ist ein bedeutender Maler und er ist ein bescheidener Mann“, hatte der Schriftsteller und Drehbuchautor Helmut Sakowski in einer Rede anlässlich einer Ausstellungseröffnung zu seinem 70. Geburtstag in Schwedt gesagt.“ weiterlesen

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