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Glossar

11. Plenum des ZK der SED

Das 11. Plenum des ZK der SED (16. bis 18. Dezember 1965) bedeutete eine entscheidende Zäsur in der Kulturpolitik der DDR:

Die 11. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands begann am 15. Dezember 1965 im Haus des Zentralkomitees der SED und dauerte drei Tage. Zuvor waren Ende November 1965 bereits Schriftsteller wie Anna Seghers und Christa Wolf in den Staatsrat bestellt worden. Diese Aussprache endete ohne Ergebnis, da die Schriftsteller zu dem Vorgetragenen andere Ansichten äußerten. Das Elfte Plenum führte zu einem Kahlschlag besonders auf dem Gebiet der Literatur, des Films, des Fernsehens. Es war eine schwere Niederlage für alle, die offen sprechen wollten. Die bildende Kunst war dabei nicht direkt im Gespräch, doch es war alles andere als verheißungsvoll auch für die Malerei. Es wirkte beängstigend und lähmend auf das gesamte geistige Klima. Hauptagitator war Walter Ulbricht, sekundiert von Erich Honecker. Im Vorfeld des Elften Plenums hatte sich Fritz Cremer auf dem V. Kongress des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands kritisch zu Wort gemeldet und für Veränderungen plädiert.

aus: Hartmut Pätzke: Von "Auftragskunst" bis "Zentrum für Kunstausstellungen". Lexikon zur Kunst und Kunstpolitik in der DDR. In: Eugen Blume, Roland März (Hrsg.): Kunst in der DDR. Eine Retrospektive der Nationalgalerie. Berlin 2003, S. 318.

Literatur

Agde, Günter (Hg.): Kahlschlag. Das 11. Plenum des ZK der SED 1965. Studien und Dokumente. Berlin 1991, 2002² erweitert.

 

 

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)