Suche

Glossar

Kunstausstellungen (Dresden)

Als deutsche Kunstausstellungen unmittelbar nach Kriegsende konzipiert, eingeschlossen auch aus Deutschland emigrierte Künstler wie George Grosz, gerieten die Dresdner Ausstellungen in den 50er Jahren zu DDR-Präsentationen, erstmals 1958 ganz. Es waren seit den 50er Jahren Veranstaltungen des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, die seit den 60er Jahren auch eng mit den jeweiligen Bezirkskunstausstellungen verbunden waren, die unmittelbar zuvor als Vorbereitungen angesehen wurden. Erst mit der VII. Ausstellung 1973 wurde aus der Deutschen Ausstellung auch im Namen eine Kunstausstellung der DDR. Ursprünglich waren in Dresden nur Maler, Grafiker und Bildhauer vertreten. Seit 1958 wurden mehr und mehr auch die angewandten Bereiche berücksichtigt: Formgebung, Gebrauchsgrafik, Keramik, Plakatkunst. Insgesamt fanden in Dresden zwischen 1946 und 1987/88 zehn Ausstellungen statt. Sie wurden als Leistungsschauen verstanden und dienten sowohl vor allem der Förderung der ‚sozialistischen realistischen Kunst‘ (Sozialistischer Realismus) als auch der Ausschaltung missliebiger Tendenzen, dazu gehörte zuerst die abstrakte Kunst. Die Kataloge zu den Ausstellungen in Dresden bieten, vor allem aufgrund der Abbildungen, lnformationsmaterial zur Kunst in der DDR. Die Kataloge und das Begleitmaterial zu den beiden letzten Dresdner Ausstellungen, IX. Kunstausstellung der DDR (Redaktion: Erhard Frommhold) und X. Kunstausstellung der DDR (Redaktion: Peter Pachnicke, Lutz Arnold, Arnold Orlik) sind Zeugnisse umfangreicher kunstwissenschaftlicher Begleitung. Für eine XI. Kunstausstellung der DDR waren 1989 bereits unter der Leitung von Peter Pachnicke (Vizepräsident) Vorbereitungen getroffen worden.

aus: Hartmut Pätzke: Von "Auftragskunst" bis "Zentrum für Kunstausstellungen". Lexikon zur Kunst und Kunstpolitik in der DDR. In: Eugen Blume, Roland März (Hrsg.): Kunst in der DDR. Eine Retrospektive der Nationalgalerie. Berlin 2003, S. 325.