Vom V. Parteitag der Sozialistischen Einheitspartei (1958) auf das Programm gesetzt, „die Kluft zwischen Kunst und Leben, zwischen Künstler und Volk … zu überwinden“, fand am 24. April 1959 im Kulturpalast des Elektrochemischen Kombinates Bitterfeld eine Autorenkonferenz des Mitteldeutschen Verlages Halle (Saale) statt, die vor allem mit dem Aufruf „Greif zur Feder, Kumpel, die sozialistische Nationalkultur braucht Dich“ weithin propagiert wurde. Die 2. Bitterfelder Konferenz wurde von der Ideologischen Kommission beim Politbüro des Zentralkomitees der SED und dem Ministerium für Kultur am 24./25. April 1964 ebenfalls im Kultursaal des Elektrochemischen Kombinats in Bitterfeld veranstaltet. Eine Folge des Bitterfelder Weges war die starke Förderung des Volkskunstschaffens. Auch bei Gründungen von Galerien, z.B. der Galerie Mitte, in den 70er Jahren, war es eine grundlegende Voraussetzung, dem Bitterfelder Weg auf diese Weise zu folgen. Die Bemühungen um den Bitterfelder Weg gipfelten in der Ausstellung Sieger der Geschichte anlässlich der X. Arbeiterfestspiele der DDR, die 1968 in Halle veranstaltet wurde.
aus: Hartmut Pätzke: Von "Auftragskunst" bis "Zentrum für Kunstausstellungen". Lexikon zur Kunst und Kunstpolitik in der DDR. In: Eugen Blume, Roland März (Hrsg.): Kunst in der DDR. Eine Retrospektive der Nationalgalerie. Berlin 2003, S. 317f.
Greif zur Feder, Kumpel. Protokoll der Autorenkonferenz des Mitteldeutschen Verlages Halle (Saale) am 24. April 1959 im Kulturpalast des Elektrochemischen Kombinats Bitterfeld o.O, o. J. [Halle (Saale) 1959]; Walter Ulbricht: Zur Kulturpolitik. Rede, gehalten in Bitterfeld vor Schriftstellern, Brigaden der sozialistischen Arbeit und Kulturschaffenden, o. 0. (Berlin) 1959; Bilanz des Bitterfelder Weges. Gedanken zur V. Deutschen Kunstausstellung in Dresden. ln: Bildende Kunst,11/1962, Nr. 11, S. 563-573; Zweite Bitterfelder Konferenz 1964. Berlin 1964; Berlin (Ost) 1964; Prinzipienfestigkeit ist nicht Dogmatismus. Aus der Rede Walter Ulbrichts auf der II. Bitterfelder Konferenz. ln: Bildende Kunst, 7/1964, S. 339-343; Grundig, Lea: Gedanken über das Schöne. Aus dem Diskussionsbeitrag auf der II. Bitterfelder Konferenz. ln: Bildende Kunst, 7/1964, S. 544-546; Der Platz der Kunst in der Gesellschaft. Aus der Rede des Ministers für Kultur, Hans Bentzien, auf der II. Bitterfelder Konferenz. ln: Bildende Kunst, 7/1964, S. 378-380; Schmied, Wilhelm: Die Menschen sollen unsere Kunst lieben. Aus dem Diskussionsbeitrag auf der II. Bitterfelder Konferenz. ln: Bildende Kunst, 8/1964, S. 407-410; Schierz, Heinz: Neue Kunst - neue Wege. Erfahrungen bildender Künstler nach Bitterfeld, Berlin 1967; Sieger der Geschichte. Die Arbeiterpersönlichkeit in der Bildenden Kunst der DDR. Malerei. Grafik. Plastik. Ausst.Kat. Halle/Staatliche Galerie Moritzburg 1968 (Texte: Heinz Schönemann, Ute Mohrmann); Johne, Günter: Erfahrungen auf dem Bitterfelder Weg. Über das Schaffen Manfred Schuberts. ln: Bildende Kunst, 6/1971, S. 295-297; Bitterfelder Konferenzen. ln: Kulturpolitisches Wörterbuch. Berlin 1978² erweitert und überarbeitet, S. 110-112; Duhm, Burghard: Walter Dötsch und die Brigade Mamai - der Bitterfelder Weg in Bitterfeld. ln: Feist I Gillen I Vierneisel 1996, S. 564-574.